Teil eines kürzlich erstandenen Allerleis waren zwei ungewöhnliche historische Bleistifte von L. & C. Hardtmuth, auch bekannt unter Koh-I-Noor.
Diese Stücke mit sehr ähnlicher und inzwischen rissiger Lackierung unterscheiden sich in der Dicke und der Gestaltung, haben jedoch die gleiche Modellnummer (bei einem ist sie nahezu vollständig abgegriffen, mit einer Lupe aber problemlos erkennbar). Das Alter dieser Stifte kenne ich ebenso wenig wie deren ursprüngliche Länge. Der Aufdruck des 5,5 mm dicken Exemplars ist nicht mehr komplett, und der dünnere mit dem Durchmesser von 4,5 mm wirkt nicht wie werkseitig angespitzt; sie dürften also länger gewesen sein.
Neben der Nummer, dem Härtegrad, dem späteren Firmennamen „KOH-I-NOOR“ und dem des Herstellers tragen die Bleistifte drei Andreaskreuze mit jeweils vier Punkten, die mir bereits beim LYRA 2801 aufgefallen sind und für deren Verwendung im Bleistiftkontext ich noch keine Erklärung habe (möglicherweise dienten sie ausschließlich der Dekoration).
Die Form der Enden lassen vermuten, dass beide Stifte – wie diese sehr dünnen von J.J. Rehbach – für die Unterbringung im Notizbuch oder Kalender gedacht waren, bieten sie doch den Fingern beim Herausziehen guten Halt; der wie eine Tellerkapsel geformte Aufsatz verhindert zudem das Durchrutschen. Beim dafür verwendeten Material könnte es sich um Kunststoff handeln, doch da bin ich mir aufgrund der Bearbeitungsspuren nicht sicher.
Laut Kennzeichnung und dem Schreibgefühl haben die Minen beider Stifte die Härte HB, wobei die des dickeren im direkten Vergleich ein klein wenig kratziger wirkt.
Mit gefallen diese Bleistifte, und gäbe es diese heute noch oder wieder, würde ich sie kaufen.
Beim weiteren Stöbern in deinem faszinierenden Blog fiel mir ein, dass ich auch noch ein paar ältere Bleistifte von L&C Hardtmuth mein Eigen nennen darf… schnell in meinem Zeichenschrank gekramt: zwei Stück des Modells „KOH-I-NOR“ 1500 (H und 6B), sowie 3 „Sketching pencil“ Modell 355 in 4B.
Die zwei 1500er haben deutlich unterschiedliche Durchmesser (6B ist der dickere), da nicht angespitzt und die Enden Gold lackiert sind, kann ich die Durchmesser der Minen nicht erkennen.
Die 355er sind rund, haben aber eine rechteckige Mine,(wie Zimmermannsstifte) die fast bis an die Ränder des Schafts reicht! Ich habe gerade ein paar Fotos gemacht, die ich dir zuschicken könnte, falls du Interesse hast.
Ah, der 1500 – ein Klassiker, und dann noch an beiden Enden mit Käppchen! Das sind vermutlich recht alte Exemplare.
Was du zum 355 sagst, klingt sehr interessant. Über ein Foto würde ich mich freuen! Die E-Mail-Adresse findest du im Impressum.