Die meisten auf dem Markt erhältlichen manuellen Spitzmaschinen packen den Stift mit blanken, manchmal sogar gezackten Metallbacken und hinterlassen dabei unschöne Spuren am Schaft; selbst die sehr teuren Maschinen von El Casco greifen so zu (wenn auch mit geringeren, aber noch gut sichtbaren Schäden). Eine löbliche Ausnahme sind die beiden Geräte von Carl, deren Klemmungen mit Gummiauflagen versehen sind und den Stift daher nicht beschädigen. Sie eigen sich jedoch nur für Stifte mit einem Durchmesser von maximal 8 Millimetern und sind hierzulande leider nicht erhältlich.
Bisher entgangen war mir die Dahle 133, auf die mich kürzlich Pencil Anna hinwies. Diese Maschine verfügt über (so der Hersteller) „stift-schonende Soft-Klemmbacken“, hält den Stift also ebenfalls gummigepolstert. Sie spitzt Blei- und Farbstifte mit einem Durchmesser von bis zu 11,5 Millimetern (!), erlaubt die stufenlose Verstellung der Spitzenform, bietet einen automatischen Spitzstopp und kommt mit einer Tischzwinge. Mit den Geräten von Carl teilt sie eine Besonderheit: Die Stiftaufnahme wird beim Herausziehen arretiert und beim Beginn des Spitzvorgangs automatisch entriegelt, was die Handhabung vereinfacht.
Die Verarbeitung der insgesamt etwas klapprig, aber nicht unzuverlässig wirkenden Dahle 133 steht hinter der des gut doppelt so teuren Carl Decade DE-100 zurück; zudem ist der Spänebehälter ziemlich klein. Trotz dieser kleinen Schwächen und dem nicht sonderlich peppigen Design halte ich die Dahle 133 jedoch für eine durchaus empfehlenswerte und mit knapp 5 Euro obendrein günstige Maschine, die ihren Zweck sehr gut erfüllt.
Nachtrag vom 11.5.09: Bei der Dahle 133 handelt es sich um ein Importmodell, das in gleicher Bauform, aber anderen und für mich wesentlich attraktiveren Farbgebungen auch von Möbius+Ruppert unter den Artikel-Nummern 0981 0000 (rot/schwarz) und 0981 0090 (schwarz) vertrieben wird.
Zum Lieferumfang dieser Spitzmaschinen gehört ein kleines Faltblatt, das ungewöhnlich detailreich informiert (zum Vergrößern anklicken):
Danke an Möbius+Ruppert für die freundliche Genehmigung zur Reproduktion des Faltblatts!
Nachtrag vom 13.5.09: Mir ist aufgefallen, dass die vier schwarzen Gummifüße sowohl der Dahle 133 als auch der M+R 0981 auf hellem Untergrund Spuren hinterlassen; wer da empfindlich ist, sollte die Füße, die sich leicht lösen lassen, durch Filzgleiter ersetzen.
Nachtrag vom 10.6.09: Heute hatte ich zum wiederholten Mal das Problem, dass die Dahle 133 plötzlich nicht mehr axialsymmetrisch spitzen wollte, wobei die Abweichung vom Ideal sehr deutlich auffiel; mich würde nicht überraschen, wenn das doch recht große vertikale Spiel zwischen Klemmung und Gehäuse dafür verantwortlich wäre. Das Drehen des Bleistifts in der Klemmung hat dabei so wenig geholfen wie das Abbrechen der Spitze und das anschließende neue Anspitzen; erst ein paar Umdrehungen im Carl Decade DE-100 konnten das Problem lösen.
Schön und informativ wie immer.
Kam deine DAHLE 133 mit Bedienungsanleitung?
Meine rot-schwarze M+R (gleiches Modell) hat ein mehrssprachiges Faltblättchen im Karton.
Danke! :-)
Meine Dahle 133 kam in einer transparenten Kunststoff-Faltbox mit einem Karton-Einleger, aber ohne Beiblatt. – Das Grau ist mir inzwischen doch etwas zu schnarchig, so dass ich noch nach einer rot-schwarzen umsehen werde.
Ist denn die rote Maschine wirklich identisch mit der grauen (abgesehen von Farbe und Aufdruck)?
Iregdnwie wirkt das rote Modell so anders …
Kann aber auch sein, dass die „Gewalt“ des Rottons so ins Auge springt.
Und das neue Bild der Spitzergebnisse – spitzt das neue Modell besser, oder ist nur das Bild gelungener?
Soweit ich bis jetzt sehen konnte, sind die Maschinen identisch. Ich werde jedoch in den nächsten Tagen noch mal einen genauen Blick auf die Innereien werfen. – Der Rotton im Bild ist etwas zu hell geraten und außerdem ist die Perspektive eine etwas andere.
Bei den Spitzergebnissen sind mir noch keine Unterschiede aufgefallen, und was das Bild angeht, so ist dieses nicht ganz so schlecht wie das vorherige ;-) Ich muss mal darauf achten, die Oberfläche des rohen Holzes besser darzustellen.
Dem Nachtrag entnehme ich, dass der Dahle bzw. M+R doch nicht ganz so gut ist. Das Spitzgerät überhaupt scheint demnach der Carl zu sein. Bleibt die Frage: Wie kommt man eigentlich an den Carl heran? Hast du einen Tipp?
Für Stifte mit Durchmessern bis 8,5 mm ist der Carl Decade DE-100 meiner Ansicht nach wirklich hervorragend, doch für dickere bis 11,5 mm lohnt die Anschaffung des Modells von M+R bzw. Dahle.
Den Carl Decade DE-100 habe ich von Bundoki, dessen Online-Shop zwar in Japanisch ist, aber wie hier beschrieben auch international verschickt. (Inzwischen gibt es unter pencils.jp auch einen englischsprachigen Shop von Bundoki, doch dort sind die beiden Kurbelspitzmaschinen von Carl noch nicht gelistet.) – Um Missverständnissen vorzubeugen: Auch wenn ich Bundoki oft und gern empfehle, so bin ich nur ein sehr zufriedener Kunde und nicht anderweitig beteiligt.
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Pingback: Guest Review by Kevin of the Dahle 133 rotary sharpener (and Deli 0635 rotary sharpener) » Bleistift
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Interesting, didn’t knew the Dahle and the M+R were identical. I want to buy a current sharpener and I’ve been eyeing the M+R and the Mitsu KH20 but then I started to spot a flood of Dahle-like sharpeners in the local market sold by many different brands and with different colours.
Which of those three would you recommend?
By the way, in order to prevent markings on my pencils, I use a ring-like contraption of electrical tape (turned inside-outside) to protect my pencils from the Boston claws. So far, it has worked perfectly!
I assume they (and maybe others) come both from the same (Asian?) manufacturer.
I had the Mitsubishi KH-20 and sold it on the first occasion; I warned beforehand that this is one of the worst crank sharpeners I ever had. The main problem was that I haven’t managed to get a proper point – it was always off-centred. If you must get a cheap crank sharpener buy the M+R or Dahle one but if you want something better I recommend one from CARL – you won’t regret it!
Glad I asked!
Which Carl model do you recommend?
So far I had only a single problem with a CARL sharpener, namely with the Bungu Ryodo BR-5 where the disc at the housing around the axis got loose; however, this hasn’t affected the sharpening result. I have five CARL models, and all work perfect.
You’ll get the longest point with the standard Angel-5 (also known as “Classroom Friendly Sharpener” but this model leaves bite marks on the pencil. However, you can get a Angel-5 Royal or Premium with rubber-coated grips (both produce a point which is a little shorter) and swap the inner mechanism. The result can’t be beaten! :-)
Great, I will try that one. I can see if wrapping the pencil on electric tape might protect it from getting dents. That’s how I do it with my Boston sharpeners.
I am sure you’ll be amazed by the point the Angel-5 creates. And yes, I think that tape will prevent bite marks.
Gunther, have one question for you, what’s the difference between the Angel 5 and the Angel 5 Royal?
The Royal offers rubber-padded grips, a point setting (useful for very soft and coloured pencils) and a littler shorter point (for the latter see this comparison). Besides that the milling unit – especially the part which screws into the housing – seems to be of better quality (but I don’t think that this difference is important).
Interesting!
The price difference on Amazon is two or three times between the Angel 5 and the Royal -$15 vs $30-44
Guess I’ll go with the Angle 5 then. Is it easy to find replacement blade mechanism for it?
Oh! This is a very high difference. Have you looked for the Royal on Rakuten? It could be cheaper there.
If I remember correctly I have seen a replacement milling unit offered in a CARL catalogue but I don&#s9;t remember the details. However, I think that the unit will last very long!
I will look for it. Thanks for the tip.
You’re welcome. Good luck!