Bei einem Besuch des kleinen, sehr interessanten Geschäfts, das dem Gutenberg-Museum in Mainz angeschlossen ist, fielen mir diese ungewöhnlichen Bleistifte auf. Ebenso wie die Stifte von O’Bon wurden auch diese aus dem Papier alter Zeitungen hergestellt, laut Anbieter jedoch ausschließlich aus chinesischen. Da man auf eine einheitliche Umhüllung verzichtet und stattdessen den Bleistift lediglich transparent lackiert hat, gleicht keiner dem andern; zudem kann man noch zahlreiche Schriftzeichen erkennen.
Der runde Zeitungsstift hat mit der Länge von 17,3 cm lang und dem Durchmesser von 7 mm Standardmaße. Die 2 mm dicke Mine ist recht hart, schreibt gut und kratzt nicht.
Die Verarbeitung ist sehr ordentlich, und so lässt sich der Bleistift auch gut spitzen. Sowohl die „Granate“ von Möbius+Ruppert als auch der Tischspitzer Carl Decade DE-100 sorgen für eine saubere Spitze und hinterlassen eine glatte Oberfläche.
Da wurden Zeitungsartikel zu Büroartikeln, etwas Geschriebenes zu einem Schreibgerät – eine Wiederverwertung der besonderen Art, die zu einem sehr ungewöhnlichen und attraktiven Bleistift geführt hat.
Ich finde ja auch den Anspitzabfall (Da gibts doch bestimmt einen Fachterminus für!?!) ausgesprochen attraktiv.
Stimmt, der Abfall hat auch seinen besonderen Reiz. – Eine bessere Bezeichnung oder gar einen Fachausdruck dafür kenne ich leider nicht, aber ich werde mich mal umhören.
Im Englischen wären es die (pencil) shavings, was sich glücklicherweise sowohl auf Holz (=Späne) als auch Papier (=Schnipsel) beziehen kann. Die einschlägigen deutschen Anbieter diesbezüglicher Werkzeuge sprechen tatsächlich fast ausschließlich von Spitzabfällen, die man nicht mit spitzen Abfällen verwechseln sollte, wie sie in Krankhäusern anfallen (Nadeln, Kanüle, Skalpelle etc).
Noch alles Gute für 2009!
Danke für diese Informationen. – Ich habe mich auch KUM gewandt, doch die Antwort steht noch aus.
Ihnen ebenfalls alles Gute für 2009!
Als ich 1984 eingeschult wurde hieß das bei uns Spitzerdreck. Angesichts der hübschen Formen und Figuren die gelegentlich dabei zufällig entstehen ist das nicht nur kein passender Fachterminus, sondern beinahe schon gefrevelt.
„Spitzerdreck“ passt irgendwie schon, wenn man sich anschaut, wie man nach längerem Spitzen von Bleistiften aussieht … ;-) Aber es stimmt – so mancher Span, den ein Spitzer zaubert, kann sich wirklich sehen lassen.
KUM hat mir heute mitgeteilt, dass der Spitzabfall dort „Span“ bzw. „Späne“ genannt wird.