Wundersame Welt der Waren (4)

Als pas­sio­nier­ter Ver­brau­cher halte ich stän­dig Aus­schau nach unge­wöhn­li­chen Pro­duk­ten und ent­de­cke dabei immer wie­der Bemer­kens­wer­tes, was einen zwei­ten Blick ver­dient (siehe hier, da und dort). Mein nähe­res Umfeld lei­det unter weiß von mei­nen absei­ti­gen Nei­gun­gen nicht ganz all­täg­li­chen Inter­es­sen und gibt mir gele­gent­lich einen wert­vol­len Hin­weis – so wie den auf einen Kaf­fee unge­wöhn­li­chen Namens.

Als wäre das Kaf­fee­trin­ken nicht ohne­hin schon eine recht ange­nehme Ange­le­gen­heit, so macht J. J. Dar­bo­ven mit sei­nem Kaf­fee „Par­odie“ auf mich den Ein­druck, als wollte man noch eins drauf­set­zen und den Unter­hal­tungs­wert die­ser Tätig­keit steigern.

Kaffee Parodie

Zunächst klingt das ja irgend­wie gut und weckt durch die klang­li­che Ähn­lich­keit z. B. zu „Har­mo­nie“ posi­tive Asso­zia­tio­nen, doch der Gedanke, eine Nach­ah­mung – denn um eine sol­che han­delt es sich ja bei der Par­odie – erst in der Tasse und dann in mir zu haben, will mir nicht so recht beha­gen. Auch stehe ich einer Satire auf Kaf­fee trotz breit gefä­cher­tem Inter­esse und prin­zi­pi­el­lem Wohl­wol­len eher zurück­hal­tend gegenüber.

Doch ich bin sehr neu­gie­rig auf die „sanfte Mischung aus natur­mil­den Boh­nen“ (so ein Wer­be­text), in der laut der Darboven-​Website 135 Jahre umfas­sende Kaffee-​Erfahrung steckt, und setze den Kaf­fee­voll­au­to­ma­ten durch einen ent­schlos­se­nen Knopf­druck in Betrieb. Nach meh­re­ren inter­es­san­ten Geräu­schen läuft die frisch gemah­lene und ebenso gebrühte „Par­odie“ aus der Maschine in mei­nen Becher von Wäch­ters­bach. (Nein, das ist keine Schleich­wer­bung, weil a. mich Wäch­ters­bach nicht dafür bezahlt und b. die­ser Arti­kel aus der „Asia“-Reihe schon lange nicht mehr erhält­lich ist.)

Becher aus der 'Asia'-Reihe von Wächtersbach

Der posi­tive Ein­druck beim Blick auf den dunk­len Trank täuscht nicht: Die „Par­odie“ ist gar keine, son­dern rich­ti­ger Kaf­fee, der prima aus­sieht und gut schmeckt, so dass ich den mit „Kaf­fee (schwarz)“ beschrif­te­ten Knopf des Auto­ma­ten gleich noch ein­mal betä­tige und mich auf die nächste Tasse freue.

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