Mein Druckbleistift des Monats ist der Pentel GraphGear 500 (PG525), der seit 2005 in Japan hergestellt und dort sowie in den USA vertrieben wird. Das hierzulande erhältliche Modell mit gleichem Namen unterscheidet sich von diesem in mehreren Details und in der Typenbezeichnung (PG515). Nebenbei: Letzterem sehr ähnlich ist der ebenfalls von Pentel gefertigte und bis jetzt nur in Japan angebotene „item 16: Mechanical Drafting Pencil“ von Craft Design Technology.
Das aufgrund seiner Gestaltung etwas altmodisch anmutende Schreibgerät erinnert mit festem und daher nicht hemdentaschenfreundlichem Minenführungsröhrchen an die Zeit des technischen Zeichnens vor Einführung des CAD.
Die in einem angenehmen Maß gerändelte Griffzone und der 58 mm von der Spitze, also recht weit vorne liegende Schwerpunkt sorgen für eine sehr gute Handhabung, zu der die ohne jedes seitliche Spiel ausgelegte Führung der ungefederten Mine ebenso beiträgt wie die lange, gut sitzende und daher beim Schreiben nicht klappernde Kappe. Das zehnmalige Betätigen der Mechanik, die Pentel-gewohnt sehr zuverlässig arbeitet, transportiert die Mine gerade mal um knappe 4,5 mm. Dieser geringe Vorschub hat Vor- und Nachteile: Durch das notwendige Drücken wird der Schreibfluss derjenigen, die viel schreiben, oft unterbrochen; verwendet man jedoch weiche oder Farbminen im GraphGear 500, ist die Gefahr des Abbrechens denkbar gering.
Der integrierte und separat erhältliche Radierer ist weich und krümelt stark, radiert aber die getesteten Minen mit Härten von HB bis 2B ganz ordentlich; die in den meisten anderen mechanischen Bleistiften anzutreffende Nadel zur Reinigung des Minenführungsröhrchens und das Härtegradsichtfenster fehlen. Mir gelang es nicht, die Mechanik zu entnehmen, so dass die Behebung von Problemen – die ich jedoch von Pentel nicht kenne – schwierig oder gar unmöglich sein dürfte. Der schlichte Clip des gut verarbeiteten Stifts ist kurz, verschieb- und abnehmbar. Leider produziert der GraphGear 500 Minenreste mit einer Länge von 13 mm (nutzt also nur etwa 77 Prozent), womit er sich allerdings in bester Gesellschaft befindet.
Fazit: Trotz der genannten kleinen Schwächen kann ich den funktionellen, zuverlässigen und preiswerten Pentel GraphGear 500 sehr empfehlen.
Technische Daten
Modell: GraphGear 500 (PG525)
Hersteller: Pentel, Japan
Länge: 142 mm, davon Spitze und Griffstück zusammen 54 mm
Durchmesser: Griffzone 9,5 mm; Gehäuse 7,8 mm
Gewicht: 14 g
Schwerpunkt: 58 mm von der Spitze
Material: Metall, schwarzer Kunststoff
Minenführungsröhrchen: 4 mm, nicht versenkbar
Minenstärke: 0,5 mm
Minenvorschub: 4,5 mm/10
Radierer: 22 mm, ø 4 mm
Varianten: 0,3 mm; 0,7 mm; 0,9 mm
Produktion: ca. 2005 bis heute
Märkte: USA, Japan
Quellen: JetPens, PenWish, eBay.com
Preis: 3 bis 5 Euro
Größere Fotos vom Pentel PG525, Pentel PG515 und CDT item:16 gibt es im Virtuellen Mäppchen.
Nachtrag vom 27.6.09: MUJI führt einen zum GraphGear 500 baugleichen Druckbleistift; der Gedanke, dass Pentel (oder Kotobuki) hier als OEM tätig war, drängt sich natürlich auf.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich habe mir diesen Graphic Gear 500 0,9 Stift vor einiger Zeit als Ersatz meines defekten 0,9 mm Fallminenstiftes gekauft.
Damit bin ich sehr zufrieden. Er ist handlich und unkaputtbar. Für Buchstabenschablonen zum grafischen Gestalten einfach bestens. Ich nutze ihn gern, jedenfalls wenn eine Feinarbeit anliegt.
Für gröbere Notizen nehme ich meist einen 2mm Fallminenstift. Alle meine verschiedenen Stärken von 0,3 bis 5,6 mm haben ihre eigene Aufgabe, sie sind mir in meinem Gestaltungsunternehmen nützlich.
Einer der Lieblinge ist jedoch der Graphic Gear 500 0,9 von Pentel.
Herzliche Grüße
und eine Empfehlung an die Hersteller
Clarice Claptoné
Danke für Ihren Kommentar und die Details aus Ihrer Praxis. Gerne würde ich Ihre positiven Worte weitergeben, aber als Betreiber dieses privaten, nicht-kommerziellen Weblogs habe ich keinen engen Kontakt zu Pentel.
Jetzt nutze ich einfach mal die Möglichkeit zum Nachfragen: Ist das Japan-Modell des GraphGear 500 qualitativ höherwertig als die Europa -Version? (z.B. unterscheiden sie sich beim Innenleben Metall – Kunststoff)?Lohnt sich der Import?
Vielen Dank im Voraus?
Mir ist es zwar noch nicht gelungen, dass Innere der beiden Stifte aus dem Schaft zu lösen, doch beim genauen Blick auf das Ende und die Zwinge kann ich keinen Unterschied erkennen; auch der sehr geringe Gewichtsunterschied von weniger als einem halben Gramm spricht für einen identischen Innenaufbau. Die größten und die Funktion des Stifts nicht beinflussenden Unterschiede bestehen in den Kappen (515: Kunststoff-Abdeckung mit Härtegrad-Merker, 525: Metall), der Schaftfarbe (515: grau, 525: schwarz) sowie der Oberfläche des Griffstücks und des Clips (515: matt, 525: glänzend). Am grauen 515 stört mich die Verarbeitung des Kunststoffs – ich hatte noch kein Exemplar in der Hand, bei dem keine Schlieren zu erkennen waren; außerdem wirkt dieser Grauton auf mich billig. Der schwarze 525 hat in meinen Augen etwas Altmodisches, u. a. wegen der ausgestellten Kappe. Kurz: Wem es nur auf die Funktion ankommt, gewinnt durch den Import eines 525 nichts.