Über ein sehr interessantes Projekt berichtet der Artikel „Bleistifte aus bayerischem Lindenholz“1 von Eckart von Reitzenstein, Diplom-Forstwirt bei STAEDTLER, im Holz-Zentralblatt in der Nummer 37 vom 11. September 2015.
Das heute beliebteste Holz für Bleistifte ist die Kalifornische Weihrauch-Zeder (Calocedrus decurrens, auch Bleistift-Zeder), die vor etwa 100 Jahren die Virginische Bleistift-Zeder (Juniperus virginiana) abgelöst hat. Im 17. Jahrhundert, als sich in Nürnberg das Bleistiftmachergewerbe entwickelte, war jedoch die heimische Linde (Tilia) die wichtigste Holzart für Bleistifte. Daran hat man sich erinnert, als es darum ging, für das zehnjährige Jubiläum der Bayerischen Staatsforsten ein besonderes Werbegeschenk zu finden. Die Idee, einen Werbebleistift aus heimischer Linde zu fertigen, haben schließlich die Bayerischen Staatsforsten, PEFC Deutschland und STAEDTLER umgesetzt.
Das Lindenholz aus dem Forstbetrieb Arnstein in Unterfranken wurde im Sägewerk Monnheimer im Odenwald zu Brettchen verarbeitet, aus denen STAEDTLER im Werk Neumarkt 50.000 Bleistifte gefertigt hat. Die Stifte gingen dann an die Bayerischen Staatsforsten sowie an die Bayerische Forstverwaltung, PEFC Deutschland, den Bayerischen Waldbesitzerverband, die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände in Berlin und das Branchenbündnis Pro Holz Bayern.
Ein Kamerateam hat den gesamten Herstellungsprozess begleitet; der daraus entstandene Film „Von der Linde zum Bleistift“ ist seit wenigen Tagen im YouTube-Kanal der Bayerischen Staatsforsten zu sehen. – Danke an die Bayerischen Staatsforsten für die Bleistifte!
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Ich hätte gedacht, dass das Holz erst behandelt werden muss, um es leichter spitzbar zu machen.
Danke für diesen lehrreichen Beitrag. Schade, dass dieser Stift nicht so im allgemeinen Handel erhältlich ist.
Ich hätte gedacht, dass das Holz erst behandelt werden muss, um es leichter spitzbar zu machen.
Bitte, gern geschehen! Ich würde mich freuen, wenn die Linde in der Bleistiftwelt wieder etwas präsenter würde.
Lindenholz eignet sich auch unbehandelt für die Bleistiftproduktion; mit einer Imprägnierung kann man die Spitzbarkeit etwas verbessern und zudem das Holz einfärben.
What an interesting story this is. Thank you. I hope Staedtler will consider producing pencils from native wood like Caran d’Ache has done recently. By the way: The Latin name of Linde is Tilia. Just something for perfectionists :-). Beautiful wood!
Thank you for your comment, Wowter! I too hope that Staedtler will use native wood, especially tilia (thank you for the correction). I have become very fond of that wood recently! – Yesterday I have learned that the Graphitwerk Kropfmühl has resumed mining in Hauzenberg near Passau in 2012 already. The clay mine of Klingenberg was shut down in 2011 but if there was an alternative source of clay in Bavaria an all-Bavarian pencil could be made. Wouldn’t that be great?
After learning and thinking more about pencil wood recently I now see the special Caran d’Ache pencils a little differently. The Swiss pine (pinus cembra) grows very slowly, only in certain places and can get 700 years old, and in view of that I now doubt that it is OK to make short-lived consumer goods like pencils from it. Even the cedar – which is certainly the most beautiful and usable pencil wood – gets about 150 years old before pencils are made from it. The lime, on the other hand, can be used after 40 years already (and can even be used untreated). It’s a pity that lime is often connected with cheap and advertising pencils – it doesn’t deserve this!
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