Die Lärche

Bei dem Blei­stift, den ich heute vor­stel­len möchte, denke ich immer an etwas völ­lig anderes.

Die Lärche

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Die Lärche

Nach­dem uns Mon­thy Python’s Fly­ing Cir­cus gezeigt hat, wie man ver­schie­dene Arten von Bäu­men (hier: die Lär­che) aus ziem­lich gro­ßer Ent­fer­nung erkennt1, wol­len wir nun aus nächs­ter Nähe auf den Bei­stift schauen.

Die Lärche

Zur Erhal­tung der tra­di­tio­nel­len Kul­tur im Schwei­zer Lötschen­tal, etwa 200 km südsüdöst­lich von Bern, wurde 1997 die gemein­nüt­zige Stif­tung Blat­ten Lötschen­tal gegrün­det. Im Mit­tel­punkt der Pro­jekte stand die Reno­vie­rung alter Häu­ser, Scheu­nen und Ställe, die aus dem Lärchen- und Tan­nen­holz des Tals gebaut wur­den. Aus Res­ten des dabei anfal­len­den alten Lär­chen­hol­zes hat Caran d’Ache vor gut zehn Jah­ren2 Blei­stifte und Schreib­sets gefertigt.

Die Lärche

Der klar­la­ckierte Stift hat Stan­dard­maße und mit knapp 4,5 g das Gewicht eines typi­schen aktu­el­len Blei­stifts; ein gold­far­be­ner Prä­ge­ring und eine schwarze Tauch­kappe zie­ren sein Ende. Der Prä­ge­druck auf der einen der sechs Flä­chen nennt den Her­stel­ler und das Her­kunftsland, doch zum Hin­ter­grund der Sala­man­der (wenn es denn wel­che sind) kann ich lei­der nichts sagen.

Die Lärche

Der gegen­über­lie­gende Prä­ge­druck macht Anga­ben zum ver­wen­de­ten Holz; eine Blindprä­gung konnte ich nicht fin­den. – Die Ver­ar­bei­tung ist gut, auch wenn die Ober­flä­che etwas glat­ter sein könnte. Die klei­nen Schä­den führe ich auf die Vor­ge­schichte des Stif­tes zu­rück, denn er war nicht mehr ganz neu, als ich ihn bekom­men habe.

Die Lärche

Die kräf­tige Mase­rung und die Gestal­tung des Blei­stifts gefal­len mir sehr gut, aber seine Mine, die ich als gering­fü­gig här­ter emp­finde als die des STAEDTLER Mars Lumo­graph 100 H, wäre mir für den All­tag zu hart. – Obi­ges Foto zeigt die werk­sei­tige Spitze. Den Stift an­zuspitzen konnte ich noch nicht übers Herz brin­gen, ist die­ses doch mein ein­zi­ges Exem­plar (und der Blei­stift schon lange nicht mehr erhältlich).

Die Lärche

In den ver­gan­ge­nen drei Jahr­zehn­ten hat Caran d’Ache mehr als 20 Höl­zer auf ihre Eig­nung als Blei­stift­holz geprüft3. Beein­dru­ckende Erfolge die­ser Bemü­hun­gen waren u. a. die bei­den Sets „Les Cray­ons de la Mai­son Caran d’Ache“, der 348 aus Jura-​Buche und der ge­zeigte Stift.

Vie­len Dank an Herrn Fischer für die­sen beson­de­ren Bleistift!

  1. Monty Python’s Fly­ing Cir­cus, Staf­fel 1, Epi­sode 1: How to Reco­g­nise Dif­fe­rent Types of Trees From Quite a Long Way Away; auf­ge­zeich­net am 14.9.69, gesen­det am 19.10.69.
  2. Diese Zahl habe ich von einem Mit­ar­bei­ter am Stand des Her­stel­lers auf der dies­jäh­ri­gen Paper­world.
  3. Quelle: „Hêtre ou ne pas être, le défi de Caran d’Ache“, Bilan, 12.3.13.

8 Kommentare zu „Die Lärche“

  1. The ani­mal on the pen­cil is defi­ni­tely a sala­man­der. It has the sil­hou­ette and cha­rac­te­ristic body expres­sion of the fire sala­man­der (with the one of easiest of all latin names: Sala­man­dra sala­man­dra: the first latin name of an ani­mal I taught my child­ren). There have been many fasci­na­ting sto­ries about these ani­mals often asso­cia­ted with fire: As if the fire crea­ted them (they often hide in wood). As they are quite com­mon in Switz­er­land (I have seen them seve­ral times on holi­days) maybe Caran d’Ache would like to refer to this folk­lore. See more on these in Ger­man: http://de.wikipedia.org/wiki/Feuersalamander or in Eng­lish: http://en.wikipedia.org/wiki/Fire_salamander. For only this logo I would have purcha­sed one. Fire sala­man­ders are so beau­tiful with their yel­low and black. Great story! Simi­lar to this one: A Ger­man firm used old wood from Vene­tian gon­dola for its knife hand­les. See: http://www.guede-solingen.de/de/sonder-editionen/briccole-di-venezia.

  2. Thank you for these inte­res­t­ing details, Wow­ter! Yes, there may be a con­nec­tion to the Swiss folk­lore; I have also asked Caran d’Ache about it. – The knife hand­les look real nice!

    [Com­ment edi­ted on Oct. 17th: Silly con­jec­ture deleted.]

  3. They are ’slightly‘ dif­fe­rent: Sala­man­ders are amphi­bi­ans and lizards (Eidech­sen) are rep­ti­les. Howe­ver, in shape they very much look alike. But it could be in local Ger­man words they use or mix up the dif­fe­rent spe­cies. And true: The fire sala­man­der is the most lizard-​like amphibian.

  4. Wow­ter, thank you for the cla­ri­fi­ca­tion! My know­ledge of the ani­mal world is very limi­ted, espe­cial­ly when it comes to amphi­bi­ans and reptiles.

    Today the reply from Caran d’Ache came in. They have con­firmed that the pen­cil has been pro­duced about ten years ago and is no lon­ger available. In addi­tion to this they have told me that the sala­man­ders sym­bo­lize the Swiss alpine world.

  5. Thank you for fea­turing this rare item!

    The reuse of old wood to make pen­cils is intri­guing to learn about. I won­der if the expe­ri­ment was not dee­med suc­cessful, as I’ve not heard of any simi­lar product.

  6. It was a plea­sure to show it!

    I think it is expen­sive to adapt the pro­duc­tion pro­cess to the wood’s pro­per­ties, espe­ci­ally in view of the small bat­ches. Bes­i­des that it could be pos­si­ble that the varia­ti­ons of qua­lity are much big­ger with old wood than with new one (which is grown under con­trol­led cir­cum­s­tances), resul­ting in a hig­her rate of rejects. Maybe the recipes of the lac­quers and the glues must be modi­fied too.

    If my memory doesn’t deceive me there is a pen­cil manu­fac­tu­rer in the US who has star­ted his busi­ness with Cedar from old slee­pers and fence posts; howe­ver, I don’t remem­ber the name.

  7. Regar­ding the reclai­med wood from fence posts – I had heard and for­got­ten this story: Mus­grave did that for many years, offe­ring far­mers the repla­ce­ment of woo­den fen­ces with wire fen­ces in exch­ange for taking the used lumber.

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