Wenn ich richtig informiert bin, stammt der „Serviervorschlag“ aus der Frühzeit der Fertiggerichte. Damals zog ein Verbraucher vor Gericht, weil der erhitzte Inhalt einer Verpackung nicht ihrem appetitlichen Aufdruck entsprach. Wie das Urteil ausfiel, weiß ich nicht, doch in dessen Folge wurden die Hersteller verpflichtet, die anregende Darstellung ihres Produkts als Serviervorschlag zu kennzeichnen; seitdem findet sich dieses schöne Wort auf zahllosen Lebensmitteln und bietet nicht selten gewissen Unterhaltungswert. Ein für mich besonders amüsanter Fall ist das Etikett des natürlichen Mineralwassers aus dem „Quality“-Sortiment von real.
Aber wer weiß – vielleicht käme ohne diesen Hinweis noch jemand auf die Idee, die abweichende Tropfenform oder das Fehlen des Glases zu bemängeln …
Danke an Sandra für den Hinweis!
Nachtrag vom 28.10.14: Wenn man nichts serviervorschlagen will, nimmt man das Symbolbild.
Nachtrag vom 20.11.14: Ich vermute, dass man mit der Kennzeichnung „Serviervorschlag“ den in § 11 des Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuchs (LFGB) aufgeführten Vorschriften zum Schutz vor Täuschung entspricht und freue mich über die Bezeichnung „Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch“.
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Soll bloß niemand auf die Idee gekommen Wasser aus DER FLASCHE ZU TRINKEN! (Barbaren! ;-)
Das ist natürlich auch eine mögliche Interpretation des Hinweises! Sozusagen als Anleitung zum gepflegten Benehmen ;-)
„classic“ verpflichtet
Even with Google Translate, I can see that this is very funny. And I’m glad that I now know not to serve this water in liquid form. :)
Uwe: Allerdings! Angesichts dieses Attributs müsste man gleich das Bleikristall-Wasserglas aus der Vitrine holen.
Michael Leddy: Indeed! Maybe this serving suggestion is actually a way to show what must not be done ;-)
I can’t believe I mistyped. I meant to say „And I’m glad that I now know to serve this water in liquid form.“ Never as a solid or a gas!
Ah, now I see – I have to admit that I was a little puzzled ;-) I find that bottle label very helpful. Without that information I would feel tempted to serve this water sliced ;-)
Ein weiterer Leckerbissen aus dem Sortiment der Serviervorschläge ist diese Verpackung der Schoko-Butterkekse (Bild zum Vergrößern anklicken):
Es könnte ja einer auf die Idee kommen, in der Schachtel nach den Schokoladenstücken zu suchen. Bemerkenswert ist auch dieses Detail:
Ich habe mich gefreut, dass es beim Vorschlag dieser Ecke blieb. – An dieser Stelle: Danke an meine Kollegen, die die Augen offen halten und mich oft (wie auch in diesem Fall) mit Bemerkenswertem versorgen!
Das sind ja riesige Kekse, auf dem Serviervorschlag – oder winzige Schokoladenstückchen. Ohne GIMP oder Photoshop kann ich das meinen Gästen so wohl kaum servieren.
Tatsächlich – die Proportionen stimmen nicht! Das ist keinem von uns aufgefallen. Ja, da muss dem Servieren ein Photojob vorausgehen ;-)
Auch die Eigenmarke „ja!“ von REWE kann mithalten – hier die Vollmilch, die schon einmal Thema war:
Eine weitere Delikatesse vom Büffet der Serviervorschläge (zum Vergrößern anklicken):
Aber vielleicht bezieht sich der Serviervorschlag auf den QR-Code.
Rätselhafter Serviervorschlag: Wie bekommt man ganze Trauben – vor allem weiße – aus einem Karton mit rotem Traubensaft? Aber vielleicht gibt es ja einen Trick beim Ausgießen.
Danke an Sandra für diesen Leckerbissen!
Sehr gerne. Ich werde versuchen, die Trauben irgendwie da rauszuholen :-)
Prima! Halte mich bitte über Deine Erfolge auf dem Laufenden :-)
Neben dem Servier- gibt es auch noch den Backvorschlag:
Nicht dass jemand denkt, die Verwendung eines Päckchens Backpulver führe automatisch zu einem puderzuckerbestäubten, angeschnittenen Gugelhupf.
Auch für die Vierbeiner wird serviergevorschlagt – hier auf dem Hunde-Trockenfutter „Pure Country Huhn mit Fisch“ von Real Nature:
Ja, Hunde-Trockenfutter.
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Auf der H-Vollmilch von aro geht es polyglott, nämlich in gleich sieben Sprachen zu:
Das dazugehörige Bild ist das übliche Glas, das gerade befüllt wird, und nicht des Zeigens wert.
In meinem Freundeskreis hatten wir schon vor 20 Jahren die Angewohnheit, besonders, äh, pragmatische Studenten-Gerichte (also geöffnete Dosen, bei denen man sich nicht die Mühe des Umfüllens machte und so etwas) mit dem ironischen Vermerk „Serviervorschlag!“ zu servieren. Das mach ich auch heute noch ganz gerne.
Sehr schön!