Der für mich schönste Handspitzer ist die „Granate“ von Möbius+Ruppert, und so benutze ich ihn oft1. Klar, dass dann auch mal ein Messerwechsel fällig ist.
Der im fränkischen Erlangen ansässige Hersteller fertig seine Handspitzer seit fast 90 Jahren2 in Deutschland und setzt dazu Maschinen und Verfahren aus eigener Entwicklung ein. Noch recht neu ist jedoch, dass man das nun auch den Messern für die „Granate“3 ansieht, denn diese tragen jetzt eine entsprechende Prägung.
Das gefällt mir ebenso gut wie die sehr hohe Qualität des Produkts.
- Von den manuellen Langkonus-Spitzern bin ich abgekommen, da sie mir zu gefräßig sind. – Übrigens spricht die Branche bei der Spitzenform, wie sie die „Granate“ liefert, bereits vom „Langkonus“ und nennt die stumpfere Form z. B. für Kosmetikstifte „Kurzkonus“↩
- Das 90-jährige Bestehen wird 2012 gefeiert.↩
- Diese sind übrigens etwas schmaler als die für andere Spitzer.↩
Fantastische Fotos!
Die Granate ist wirklich gut, so schön griffig und die Spitze ist immer schön. Bei KUM Spitzern habe ich da öfters Probleme.
Danke, das freut mich! Die Granate ist übrigens auch sehr sparsam – ein weiteres Argument für diesen feinen Spitzer.
Die Granate hat ein verlässliches Ergebnis, deswegen habe ich mir von M+R auch den Doppelspitzer „602“ zugelegt. Der spitzt den o.a. „Kurzkonus“ auch.
Dank ihrer Beiträge bleibt aber mein Favorit für Bleistifte der „Automatic Long Point“ von Kum: Saubere Spitze und gerader Holzrand. Ein gestriegelter Bleistift, sozusagen;-)
Nach meiner Auffassung spitzt auch die Batterie-Spitzmaschine von M+R einen Langkonus mit wenig Ausschuss und Verletzungen des Bleistifts.
Ich habe mit allen Handspitzern von M+R bisher nur sehr gute Erfahrungen gemacht, und so benutze ich auch gerne den Doppelspitzer 602. – Mit dem „Automatic Long Point“ bin ich bisher noch nicht so recht warm geworden, was aber hauptsächlich daran liegt, dass er sehr viel abnimmt. – Interessant, dass die Batterie-Spitzmaschine ein gutes Ergebnis liefert, überzeugt mich doch deren Konzept nicht ganz.
Meine Erfahrungen zum Granate Ersatzklingenkauf habe ich, weil es zeitlich passte, beim 8er Jubiläum untergebracht. Das Update landet jetzt hier, wo es thematisch eher hingehört.
Beim dritten Kontaktversuch mit M+R kam sehr schnell eine Antwort und es besteht wieder die Hoffnung auf eine Bezugsquelle für die Klingen.
Gut, dass es jetzt geklappt hat!
Meine Erlebnisse beim Kauf des Anspitzers Granate und beim Kontakt mit seinem Hersteller M+R möchte ich nochmal zusammenfassen, vielleicht interessiert es jemanden:
Ich wollte wieder öfter Holzbleistifte verwenden, aber mein vorhandener Magnesiumanspitzer war von einem weissen Korrosionspelz überzogen, sollte also ersetzt werden. Hier im Blog habe ich die Granate kennengelernt, die Form hat mir sehr gut gefallen und auch Messing mag ich gern, es erinnert an klassische Präzisionsinstrumente. Ein örtlicher Händler war bereit, die Anspitzer zu bestellen (er muss 10 abnehmen). Werkzeuge mit Schneide funktionieren nur dann gut, wenn die Schneide scharf ist. Deshalb sind für mich Ersatzklingen Voraussetzung für den Kauf eines guten Anspitzers, damit, falls die Klinge stumpf wird, sofort Abhilfe möglich ist. Ich bestellte also auch Ersatzklingen mit, dank der hervorragenden Detailinformation in diesem Blog war das spezielle Bedürfnis der Granate bekannt. Trotzdem erhielt der Händler nur Standardklingen und musste erfahren, das es für ihn auch mit Sondermaßnahmen nicht möglich ist, Granate Ersatzklingen zu bekommen.
Anfragen meinerseits bei M+R nach einer Bezugsquelle zogen sich über Wochen hin, es waren immer mehrere Versuche auf verschiedenen Wegen nötig, bis mal eine Antwort kam. Genannt wurde ein Händler(?) mit merkwürdiger Website ohne erkennbare Versandambitionen, der mir nicht geantwortet hat. Die nach erneuter Anfrage genannte zweite Bezugsquelle kommt durch ihre prohibitiven Versandbedingungen auch nicht in Frage. Ich bin dann auf das sehr faire Angebot des Händlers eingegangen und habe 3 Granaten zum Preis von 3 Ersatzklingen erhalten.
Fazit: der Händler hat sich sehr kundenfreundlich verhalten, M+R eher nicht und die so gediegen erscheinende Granate mit über 100 Jahren Tradition ist durch fehlende Ersatzteile zum Ex und Hopp Wegwerfartikel verkommen. Ich bin jetzt erstmal versorgt, aber um diesen schönen Anspitzer tut es mir leid.
Danke für diese Details. Es tut mir leid zu hören, dass die Beschaffung der Ersatzmesser so schwierig war; ich hoffe, dass sich die Situation bald bessert. – Ich kann jedoch aus eigener Erfahrung sagen, dass das Messer der Granate sehr lange scharf und gebrauchstüchtigt bleibt. Ich hatte übrigens den Eindruck, dass ein ganz neues Messer sehr aggressiv schneidet und ein leicht gebrauchtes daher angenehmer im Gebrauch ist.
Diese Aggressivität ist mir auch aufgefallen. Ich habe einen älteren, aber nicht häufig gebrauchten Dahle Dosenspitzer, noch mit W. Germany Beschriftung auf dem Boden. Der spitzt sanft und glatt. Die Granate dagegen verbeisst sich in ihr Opfer und möchte es nicht mehr loslassen. Man muss ihr den Stift förmlich entreißen. Auf dem Holzkonus bleibt dann eine Abreißkante und die Minenspitze hat keinen kreisrunden, sondern einen mehr oval meißelförmig flachen Querschnitt.
Gut möglich, dass das Messer im alten Dosenspitzer von Dahle von Anfang an nicht so scharf war. – Vielleicht hilft es ja, das neue Messer für die Granate kurz und ohne großen Druck unter einem großen Winkel auf einem Stein abzuziehen, um ihm die Aggressivität zu nehmen.
Danke für die Tipps. Wenn man einen gleichmäßigen runden Konus gespitzt haben will, ist es offensichtlich nicht damit getan, einfach einen guten Spitzer zu kaufen und zu verwenden.
Na ja, eigentlich schon – meine inzwischen gut gebrauchte Granate liefert meist ein sehr gutes Ergebnis. Aber es kommt natürlich auch auf die Ansprüche an: Bei einem Handspitzer bestet immer die Gefahr, dass man nicht 100% axial spitzt und so die Spitze nicht ganz gleichmäßig wird. Auch kann man nicht verlangen, dass die Oberfläche des Holzes so glatt wird wie bei einem Kurbelspitzer.
Wow, so is this sharpener design nearly 90 years old? That’s quite impressive!
I really like how it looks in your photos. Seems like a fine piece of jewellery to my eyes.
Don’t recall seeing any of these brass sharpeners back in the day locally. Only recall using aluminium or magnesium units. What a shame!
The design is even older – as far as I know it goes back to 1892 which makes it 125 years old. One source mentions that the “Granate” was introduced in 1889 but so far I was’t able to confirm that.
I’m happy to hear that! Maybe this sharpener is jewellery for the desk ;-)
Unfortunately brass sharpeners have become very rare, especially after KUM stopped making them a few years ago.
Which is kind of odd, don’t you think?
Considering that there seems to be a fad for all things brass today (pencils boxes, eraser sleeves, bullet pencils, rulers, mechanical pencils, ballpoints, fountain pens), it’s really amazing that brass sharpeners are not making a comeback.
You’re right – this is really a little odd. However, brass for sharpeners usually contains 2,5–3,5% lead. While many users and countries don’t consider this amount harmful some other see it a little differently, and this impedes sales. The other products (or at least some of them) you have mentioned could be made of Ecobrass which doesn’t contain lead.