Ein ganz besonderes Schreibgerät ist der Tieflochmarker Pica-Dry von PICA-Marker aus dem fränkischen Kirchehrenbach.
Der Spezialstift im Polypropylen-Köcher mit stabilem Clip ist in schwarz und signalgrün gehalten und fällt so auch im größten Durcheinander auf1.
Der eigentliche Schreiber hat einen knapp 13 mm dicken Schaft aus ABS und eine gut 40 mm lange Edelstahl-Minenführung mit einem Durchmesser von 5,6 mm. Er sitzt sicher im Köcher und kann so nicht herausfallen.
Ein Druck auf die Kappe transportiert die 12,5 mm lange und 2,8 mm dicke Mine um 2 mm.
Die bruchstabile Graphitmine hat eine saubere, sparsame Abgabe und ist wirklich universell – ich konnte keine Fläche finden, auf der sie nicht schreiben wollte2. Radieren lässt sie sich nur unvollständig, doch dafür ist sie auf glatten Flächen rückstandsfrei abwischbar.
Der Pica-Dry wird wie ein herkömmlicher Druckbleistift nachgefüllt, nimmt aber lediglich eine Mine auf.
Das Messer des im Köcher integrierten Spitzers ist mit einer Torx-Schraube (!) befestigt und bringt die Mine rasch in Form.
Der Pica-Dry wird von LYRA vertrieben und kostet mit einer Mine etwa 12 Euro. Neben der schwarzen gibt es noch rote und gelbe Minen, die ebenfalls wasserlöslich sind, sowie wasserstrahlfeste in Grün, Blau und Weiß3. Ein Set mit acht Minen kommt für unter 5 Euro in den Handel.
Ich habe den Pica-Dry erst seit wenigen Tagen, doch in diesen hat er mir bereits gute Dienste geleistet; Nachteile sind mir bis jetzt nicht aufgefallen.
Vielen Dank an Herrn Fischer für den Pica-Dry!
Nachtrag vom 18.6.19: Der grüne Köcher des Pica-Dry besteht seit etwa zwei Jahren nicht mehr aus Polypropylen, sondern aus POM (Polyoxymethylen). POM ist formstabiler als PP und fast ermüdungsfrei, wodurch der Clip sehr lange unter hoher Spannung bleibt und auch nach Jahren sicher funktioniert. Zudem hält dieser Kunststoff das Messer sehr lange an der richtigen Position, wodurch die Funktion des Spitzers für viele Jahre gewährleistet ist. Zusätzlich wurde die Spritzgussform modifziert und eine zusätzliche Positionierungsnase integriert, die ein Verrutschen des Messers nahezu unmöglich macht. – Die Stifte von Pica werden seit 2014 nicht mehr über LYRA, sondern direkt vertrieben.
- Eigenhändig getestet.↩
- Nicht getestet habe ich Flächen, die man generell nicht beschriftet, wie z. B. die von Spiegeleiern.↩
- Diese wurden auf der letzten Paperworld vorgestellt.↩
Ist mir jetzt peinlich zu fragen, aber: Wozu ist denn so ein Tieflochmarker gut?
Dass muss Dir doch nicht peinlich sein, eher mir, denn ein Beispiel für die Anwendung hätte in den Artikel gehört. Ich versuche es mit einem bildlosen Nachtrag.
Nehmen wir mal an, Du möchtest eine Leiste an die Wand schrauben. Die Leiste hat bereits Bohrungen für die Schrauben, und nun müssen die Löcher in die Wand gebohrt werden. Dazu ist es nötig, die Bohrungen in der Leiste auf die Wand zu übertragen, d. h. durch die Bohrungen Markierungen an der Wand anzubringen. Dies geht mit einem solchen Tieflochmarker. – Der beschriebene ist natürlich ein Sonderfall, doch ich habe festgestellt, dass die Mine des „Pica Dry“ auch sonst sehr nützlich ist, und ihn beim Werkeln in der letzten Zeit häufiger benutzt als den Bleistift.
Bauartbedingt ist der „Pica Dry“ vorne vergleichsweise dick; wer es dünner mag, nimmt z. B. den normalen „Pica“ (ø 2 mm auf 14 mm + ø 4 mm auf 15 mm) oder den Bohrlochmarker edding 8850 (ø 2 mm auf 20 mm). Diese allerdings schreiben mit wasserfester Tinte.
Die Frage hatte ich auch stellen wollen, zog schon Analogien zu Dünnbrettbohrern ;=)
Der Dünnbrettbohrer drängt sich hier natürlich geradezu auf ;-)
Guten Tag,
ich suche einen Stift für die Blechbearbeitung. Suche einen Marker mit sehr dünner Linienführung. Sollte wischfest sein. Viele Grüße aus Wiesbaden, Axel Kraft
Ich würde dafür den STAEDTLER Lumocolor in S nehmen.