Automatik-Armbanduhren des unteren Preissegments von SEIKO sind zuverlässige Begleiter mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Weniger bekannt ist, dass einige Komponenten wie z. B. Ziffernblatt und Zeiger dieser meist mit dem Kaliber 7S26 ausgestatteten Uhren untereinander ausgetauscht und obendrein durch Teile von Drittanbietern ersetzt werden können, was eine lebendige „Modding”-Szene mit einer großen Vielfalt individuell gestalteter Exemplare hat entstehen lassen.
Ein für Umbauten oft genutztes Modell ist gleichzeitig ein Klassiker, nämlich die Taucheruhr SKX0071. 1996 als Nachfolger der 7002-Reihe auf den Markt gebracht, erfreut sie sich anhaltender Beliebtheit und zeigt auch mir als Nicht-Taucher die Zeit.
Das Design der SKX007 halte ich für äußerst gelungen, so dass ich nur eine kleine Änderung habe vornehmen lassen: Der Wochentag wird jetzt durch römische Ziffern dargestellt, und zwar von „I“ für Montag bis „VI“ für Samstag2; am Sonntag ist ein rotes Quadrat zu sehen.
Allein das rote Quadrat war meine Motivation für den Umbau, denn dieses Detail gefällt mir einfach zu gut. – Den fachmännischen Eingriff hat übrigens Monsterwatches durchgeführt und mich damit einmal mehr zu einem sehr zufriedenen Kunden gemacht.
- Das Armband im ersten Bild ist ein Shark Mesh vom eBay-Anbieter wjean28.↩
- Für den Donnerstag steht nicht „VI“, sondern „IIII“, wofür es verschiedene Erklärungen gibt. – Diese Anzeige des Wochentags, so sagte man mir, sei in Japan nichts Ungewöhnliches; viele Uhren für den einheimischen Markt und auch manche Kalender hätten sie. Die Japan-Variante der SKX007, deren Ziffernblatt sich geringfügig von dem im hier gezeigten, in Singapur gefertigten Modell unterschiedet, zeigt den Tag jedoch in Englisch und Arabisch an; eine Ausführung mit Kanji-Tagesscheibe gibt es nicht.↩
Mein Mathematik-Berufsschullehrer hatte ein Faible für römische Zahlen und hat erklärt, daß Formen wie IIII oder VIIII die Langform seien, Formen wie IV oder IX eine spätere abstractere und bequemere Kurzform, mithin beide richtig. Das ist eine schlüssige Erklärung, die im UBR-Forum nicht untergekommen zu sein scheint.
Was mich viel mehr stören würde, ist eine Wochentagszählung, die nicht mit dem Sonntag, sondern mit dem Montag beginnt.
Most clocks with Roman numerals on the face use IIII and not IV but they use IX and Not VIIII.
Most calendars on mobiles and computers seem to start the week with Monday.
Even though I am of Christian believe I prefer calendars that do start with Monday. Sunday is a non-working day and so my week does end there.
Drainspotter, danke für dieses bemerkenswerte Detail zu den römischen Zahlen.
Sapphire, thank you for sharing that observation. I have never liked Roman numerals on the clock face so I haven’t noticed that before.
Jack Colquitt, I have a Christian background too but I don’t see a contradicition. In Genesis 2:2 it reads „so on the seventh day he rested from all his work“ so starting a clock’s or a calender’s week with Monday („I”) seems reasonable to me.
Es ist toll, wie du das so beschreibst!
Darf ich fragen, was du beruflich machst? Etwas mit Bleistiften? (Kannst mir auch ne Mail schreiben)
Irgendwann werde ich mir auch einmal eine Automatik Uhr kaufen.
Danke! Beruflich mache ich im Prinzip das Gleiche wie hier – ich schreibe Texte, die nur wenige lesen ;-) Aber Spaß beiseite. Ich bin Technischer Redakteur und erstelle technische Dokumentationen, also Bedienungsanleitungen, Wartungsanleitungen und anderes, was zwischen Mensch und Maschine vermittelt. Mit Bleistiften habe ich jedoch beruflich nichts zu tun.
Als Einstiegs-Automatikuhr ist übrigens eine SEIKO 5 uneingeschränkt empfehlenswert; zahlreiche Informationen dazu findest Du u. a. im Uhrforum.
Das ist echt lustig ;) ein Bekannter von mir macht etwas ganz ähnliches ;) Schreibt auch Anleitung – er hasst es, wenn er sie dann auch noch auf Englisch übersetzen muss.
Ich glaube dir, das Seiko gut ist, aber gute 150€ sind mir trotzdem _noch_ zu viel. :)
Vielleicht wäre es leichter, wenn er die Anleitungen erst in Englisch und dann in Deutsch schreiben würde ;-)
Die 5er-Modelle von SEIKO bekommt man mit etwas Glück bereits für die Hälfte.
Noch ein Nachtrag zu den Römlingen: Mitunter hilft ja tatsächlich ein Blick in die Wikipedia, die darüber aufklärt, daß die Kurzform der Römischen Zahlen (subtractive Scheibung) erst im Mittelalter aufgekommen ist.
Danke für dieses Detail, doch ich sehe dort auch den Hinweis, dass man die subtraktive Schreibweise (so Wikipedia) auch in Rom gelegentlich angewandt hat. Interessant ist jedoch, dass diese Form offenbar nicht die ursprüngliche ist.
Hier eine weitere und zudem sehr populäre Modifikation, die „Poor Man’s Marine Master“ (PMMM) genannt wird. Dieser an die SEIKO Prospex Marine Master (SBDX001) angelehnte Umbau basiert auf der SKX171, hat die Drehlünette der oben gezeigten SKX007 sowie die Zeiger der Prospex SBDA001 („Black Samurai”). Als kleine Besonderheit steckt in diesem ebenfalls eine nicht serienmäßige Tagesanzeige mit römischen Ziffern. Das Armand ist ein zweiteiliges Maratac. – Auch dieser Umbau kommt von Monsterwatches.
Einen ganz anderen Blick auf die SKX007 bietet „The Classic Seiko SKX007 & The Depth of Seiko Divers Watch Design“.
Eine nette Parallele: Die SEIKO SKXA35 (ebenfalls mit römischen Ziffern für den Tag) und der STAEDTLER Noris 120 HB.