Ich mag Pfeile: kleine und große, dicke und dünne, gerade und gebogene, Pfeile auf und aus Papier, Holz und Metall.
Ausgerechnet ein mir besonders vertrauter Pfeil ist inzwischen fast vollständig aus dem öffentlichen Raum verschwunden, und zwar der Herzpfeil. Auf zahlreichen Straßenschildern richtungsweisend und bereichsmarkierend vertreten war er für lange Zeit ein wichtiger und auffälliger Teil des Straßenbilds, das sich jetzt wandelt, denn schon einige Jahre vor der am 1. September 2009 eingeführten neuen Straßenverkehrsordnung erfuhren etliche Schilder eine Überarbeitung. Bei dieser Straffung – einer weiteren unseres Alltags – musste der alte Herzpfeil mit seiner freundlichen und etwas füllig wirkenden Gestalt der mageren, kantig-strengen ISO-Variante weichen.
Es klingt bestimmt völlig irrational und hoffnungslos nostalgisch, aber mir wird der Herzpfeil fehlen.
Hui, ich dachte, dass der „Herzpfeil“ in Deutschland
gar nicht zum Einsatz kam, sondern nur hier in Österreich
ein wenig Herzlichkeit in den tristen Straßenalltag
gebracht hat.
Umso mehr tuts mir für Sie leid, dass – kaum aufgetauch –
dieser wieder verschwunden sein wird.
Wir hatten ihn – wenn ich richtig informiert bin – einige Jahrzehnte und somit genug Zeit, uns über ihn zu freuen.
Übrigens wurden die 1992 umgestalteten Schilder 2009 verbindlich. Dies hat auch zu dem Kuriosum geführt, dass die Missachtung der jetzt noch vorhandenen alten Schilder bis bis vor kurzem kein Bußgeld nach sich zog (inzwischen wurde der dafür verantwortliche Passus aus der StVO jedoch gestrichen).
Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) hat mir heute freundlicherweise mitgeteilt, dass die Variante mit dem Herzpfeil erstmals 1956 in der StVO geführt wurde.
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