Einen interessanten Fund machte kürzlich Pencil Anna, eine sehr aufmerksame Leserin meines Weblogs, in einer Filiale der Drogerie-Kette Müller, und überraschte mich mit diesem zum Wochenende: Ein Dreifach-Behälterspitzer der Marke „TIKO“.
Aufgefallen war ihr an dem Modell der längste Schacht, und wie es sich zeigte, verbirgt sich darin ein Langkonus-Spitzer, auf den auch der kleine, in die Dose eingelegte Zettel hinweist. Die beiden anderen Schächte sind für Blei- und Farbstifte mit 6 bis 8 sowie 9 bis 12 mm Durchmesser vorgesehen.
Das Gerät trägt neben einzelner Ziffern drei aussagekräftige Kennzeichnungen. Am Einsatz finden sich „H.K. REG.NO. 0600172.1M005“ sowie „P.R.C. DESIGN NO. 200630051822.0“ und auf der Komponente für den Langkonus „TIKO“. Es fällt auf, dass der Doppelspitzer über geriffelte Griffmulden verfügt, also möglicherweise auch einzeln angeboten wird. Der Vergleich des Langkonus-Spitzers mit dem des „Paper and more“-Doppel-Behälterspitzers zeigt die exakte Überstimmung von Klinge, Schrauben und Befestigung – kein Wunder, hat der von REWE angebotene doch ebenfalls den Schriftzug „TIKO“. Bereits eine kurze Suche führt zur Wella Plastic Manufactory Limited, wo nicht nur diese beiden, sondern noch zahlreiche andere Spitzer und verwandte Produkte aufgeführt werden (darunter eine Kurbelspitzmaschine, in deren Spänebebehälter ein einfacher Handspitzer sitzt). Weitere Details liefert die globale Artikelidentnummer (GTIN, ehemals EAN) auf dem am Boden des Spitzers angebrachten Aufkleber; die Suche nach dieser im GEPIR (Global GS1 Electronic Party Information Registry) führt zu VALORO, einem Anbieter von Schreibwaren und Schulbedarf in Zirndorf. – Aber genug dazu und zurück zur Funktion des Geräts.
Der Langkonus-Spitzer im TIKO liefert am STABILO Opera 285 eine sehr saubere Spitze und hat in meinen gründlichen Tests die Mine nicht ein einziges Mal abgebrochen. Der Griff zur Messschraube bestätigt das Spitzergebnis des TIKO noch auf eine andere Weise, denn mit einer durchschnittlichen Dicke des Spans von 0,26 mm geht er vergleichsweise sparsam zu Werke.
Auch im direkten Vergleich mit dem KUM 400-5L und dem Carl Decade DE-100 macht der TIKO eine sehr gute Figur und kann überzeugen. Da man die gerade einmal 35 × 15 × 11 mm große Komponente sogar separat nutzen kann, bekommt man mit dem TIKO zudem den mit Abstand kleinsten Langkonus-Spitzer, der mir bisher untergekommen ist.
Die beiden anderen Schächte bieten das von den üblichen Spitzern bekannte Ergebnis und halten sich mit einem Spitzwinkel von 22° (Langkonus: etwa 17°) an die vom ISZ, dem Industrieverband Schreiben, Zeichen und Kreatives Gestalten e. V. mit Sitz in Nürnberg, ausgesprochenen Empfehlung.
Vielen Dank an Pencil Anna für diesen Spitzer!
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