Dieser Beitrag wird gründlich überarbeitet und irgendwann in erweiterter Form wiederveröffentlicht.
Mein Interesse an mechanischen Bleistiften setzte Anfang der 70er Jahre ein, als die heute nicht mehr existierende Firma Kreuzer ihren Drehbleistift KREUZER BLIFT auf den Markt brachte und damit bei mir – damals noch ein kleiner Junge – für große Freude sorgte.
Der BLIFT wog noch nicht einmal sechs Gramm, war etwas dicker als ein Holzbleistift und mit knapp 16 cm deutlich länger als viele Feinminenstifte von heute. Das Drehen des farblich abgesetzten Endes sorgte für den Vorschub der 1,2 mm dicken Mine, und wie bei den Fallminenstiften gab es weder einen Minenvorratsbehälter noch einen Radierer. Die verpressten Teile des BLIFT machten ein zerstörungsfreies Zerlegen unmöglich.
Ich glaube nicht, daß ich zu dieser Zeit irgendetwas besonders wichtiges zu zeichnen hatte, was den Einsatz eines mechanischen Bleistifts zwingend notwendig gemacht hätte. Der BLIFT war technisch und qualitativ recht einfach ausgeführt und konnte daher kaum mit professionellem Zeichengerät konkurrieren. So musste man die neue Mine durch die Spitze am vorderen Ende einführen, wobei sie abgeschabt wurde und manchmal auch zerbrach. Auch das Versenken der Mine war nicht sonderlich komfortabel, denn dazu drehte man den Knopf in die entgengesetzte Richtung und drückte dann die Mine hinein. Dieses und die nicht immer ganz geschmeidig arbeitende Mechanik reduzierten den Gebrauchswert deutlich, taten meiner Begeisterung jedoch keinen Abbruch.
Den ersten BLIFTen, die es auch mit Farbmine gab, folgten zu drückende Varianten mit Minenvorratsbehälter und dem obligatorischen Radierer unter der Kappe. Das Minenführungsröhrchen des Drück-BLIFT erleichterte zudem den Einsatz am Lineal.
Separat erhältliche Gummikappen in unterschiedlichen Formen und Farben dienten nicht etwa dem Schutz der Spitze oder als Radierer, sondern lediglich der Dekoration des BLIFT (dem Zeigefinger kann ich einen geringen Gebrauchswert jedoch nicht ganz absprechen).
Kreuzer ist verschwunden, und auch das Markenregister des Deutschen Patent- und Markenamtes kennt BLIFT nicht mehr. Doch meine Begegnung mit dem BLIFT hatte Folgen: Bis heute ist der mechanische, speziell der Druckbleistift, das Schreibgerät meiner Wahl, das ich täglich für Entwürfe, Skizzen und Notizen benutze. Dabei wechsle ich gerne hin und wieder das Modell, besonders dann, wenn ich auf ungewöhnliche Exemplare wie den Ohto Super Promecha stoße oder – wie kürzlich geschehen – bei einem Abverkauf zu alten Modellen aus dem Hause Rotring kommen kann.
Mit mechanischen Bleistiften beschäftigen sich:
Daves Mechanical Pencils
JL’s Pencil Collection
Pencil Box
Leadholder
The Uncomfortable Chair (in japanisch)
John Johnson’s 0.3 mm Mechanical Pencils
Mechanical Pencils (PigPog)
Scripto & Skilcraft Pencil History Page
Vintage Pencils 1850-1935
The Cult Pens Guide to Mechanical Pencils (Cult Pens)
MoonWiki – Mechanical Pencil Database
The quest for the best in mechanical pencils (Ask MetaFilter)
Nachtrag: Bis jetzt konnte ich leider nicht herausfinden, was aus Kreuzer geworden ist; STAEDTLER, Faber-Castell, Eberhard Faber, Läufer-Gutenberg sowie zahlreiche Fachhändler in meiner Umgebung konnten mir nicht weiterhelfen. Ich freue mich daher sehr über jeden Hinweis aus meiner Leserschaft!
Der obige Text zum Kreuzer-Blift enthält einige Fehler.
Weitere Informationen zu Kreuzer-Produkten und ihrer Geschichte folgen.
Das klingt sehr interessant – ich bin gespannt!
Hi nice day, my hobbies are collecting pens from around the world, please send me only one a sample pen, to my mail address:
ATIF M ALI
CENTRAL POST OFFICE
P.O.BOX 11191
KHARTOUM 11111
SUDAN
Phone: 00249121013259
BEST REGARDS,
ATIF ALI
Thank you for your comment – it’s nice to hear from another collector. Regarding the sample: I am terribly sorry but the Kreuzer Blift pencil went out of production about 35 years ago. It is now a collector’s item and very difficult to find, and I don’t have any duplicates to share. – If you are interested in mechanical pencils as well I recommend to keep an eye on my blog, especially on the article about the Kreuzer Blift since it will get a rework soon.
Gunther, Jet Pens also has an excellent guide to Drafting Mechanical Pencils
http://www.jetpens.com/cms.php/content/Article:_How_a_Drafting_Pencil_Works
Kevin
Kevin, thank you for the link. I have made a note of it and will include it in the forthcoming update of this post.
Zur Vervollständigung:
Der Verbleib der Firma „Kreuzer Produktion und Vertrieb“ ist unter dieser Bezeichnung in Wikipedia nachzulesen.
Danke für diese Information! Zur Ergänzung von mir hier der Link: „Kreuzer Produktion und Vertrieb“.
Ich habe noch einen blauen Blift mit ca. 15 mm Restmine. Die Drehmechanik ist nicht mehr 100% in Ordnung, ansonsten sieht der Stift ganz gut aus. Aufschrift:
KREUZER BLIFT 3B=1
Da ich kein ausgesprochener Sammler bin, würde ich den Stift gerne verkaufen. Hat einer eine Ahnung, wo man das machen sollte und wieviel man dafür bekommen kann?
Außer eBay fällt mir noch Martini Auctions ein. Ob es sich jedoch lohnt, weiß ich nicht, denn für meine später gekauften Blifte habe ich trotz ihres zum Teil hervorragenden Zustands und Zubehör wie die Gummiaufstecker nur wenige Euro bezahlt; einige (darunter auch die Geha-Versionen) bekam ich geschenkt oder in Geschäften bei meinem Kauf gratis dazu.
Herr Erwin Kreuzer ist nicht ganz verschwunden, wie oben angedeutet.
Er hat nur sein „Geschäftsgebiet“ geändert.
Sie können Ihn unter seiner Kontakt-E-Mail-Adresse ja mal nach ein Paar Modellen fragen..
Danke für diesen Hinweis! Ich werde mich an Herrn Kreuzer wenden.
Hallo! Auf der Suche nach dem KREUZER BLIFT Color landete ich auf dieser Seite. Sind Sie noch aktiv? Ich besitze immer noch meine Buntstifte von damals. Muss etwa 1976 gewesen sein. Sie funktionieren noch immer. Kein Wunder, dass der Pleite gegangen ist bei DER Qualität – lach! Ich würde viel darum geben, wenn man sie noch nachkaufen könnte. Wahnsinns Qualität!
Ich freue mich zu hören, dass Sie so angenehme Erinnerungen an den Kreuzer Blift haben und Ihre Exemplare immer noch funktionieren! – Ja, ich bin noch aktiv, komme aber zurzeit nicht zum Verfassen neuer Beiträge. Aber das wird sich bald ändern!
Danke für die prompte Antwort. Dann gehe ich Recht in der Vermutung, dass es die (oder adäquate Nachfolge) nirgends mehr zu kaufen gibt oder? Ich habe mich schon dumm gegoogelt danach…
LG, Chr. Heinke
Ja, der Kreuzer Blift ist schon lange verschwunden, und einen Nachfolger gab es meines Wissens nie. Ich denke aber, dass viele der zurzeit erhältlichen mechanischen Bleistifte hochwertiger sind!
Hallo, da kommen Erinnerungen hoch. Ich hatte damals an dem Preisausschreiben ( 1000 DM oder den Affen aus der Fernsehwerbung ) teilgenommen und den ersten Preis gewonnen. Leider dürfte ich nicht den Schimpansen haben
Das klingt aber trotzdem gut!
Lieber Gunther,
wieder einmal habe ich mich auf Ihre Seiten „verlaufen“.
Was für eine nette Erinnerungh haben Sie mir wieder geweckt! – herzlichen Dank!
Zitat:
„Die verpressten Teile des BLIFT machten ein zerstörungsfreies Zerlegen unmöglich.“
Leider eine von mir in den 70ern mehrfach bewiesene Tatsache, habe ich doch in langweiligen Schulstunden vergeblich versucht, mein mechanisches Talent an diesen Stiften zu erweitern, leider erfolglos.
Aus heutiger Sicht eine sträfliche Sünde, aber diese Metallwendel im Stiftinneren war einfach zu verlockend…
wieder eine Kleinigkeit, nach ich bei den nächsten Flohmarktbesuchen Ausschau halten muss
Thomas dankt
Lieber Thomas, vielen Dank für Ihre sehr netten Worte! Es freut mich zu hören, dass ich schöne Erinnerungen wecken konnte. Übrigens habe ich damals einen BLIFT ramponiert bei dem Bemühen, an die Mechanik im Innern zu gelangen. – Viel Erfolg bei der Suche nach alten Exemplaren!
Beim Aufräumen habe ich gestern zwei Kreuzer Blift (1,2mm und 0,5mm) und drei Geha Ultra Pen (2 x 0,5mm, 1 x 0,9mm) gefunden. Deine Webseite hat mir dann einiges Wissenswertes über die Stifte offenbart, was ich vorher nicht wusste. Danke dafür!
Leider ist der Zustand der Stifte etwas traurig: Die Drehkappen tragen deutliche Bissspuren, der 0,9mm-Stift hat keine Mine mehr, und einer der 0,5mm Ultra Pens ist wohl ein Opfer meiner Neugierde geworden: Der Drehknopf ist so weit zerbrochen, dass die Mechanik problemlos aus dem Gehäuse gezogen werden kann. Wenn also jemand Bilder braucht vom Innenleben des Blift/Ultra Pen, ohne seinen zu zerstören – ich kann damit dienen ;-)
Danke für diese Details, Georg! Schön, dass auch nach über 13 Jahren noch ehemalige Blift-Nutzer auf diesen Beitrag stoßen und er Anklang findet.
Der Zustand der Stifte ist natürlich bedenklich, aber gut zu wissen, dass sie auch – oder gerade – in diesem Zustand für die Bleistift-Archäologie zur Verfügung stehen :-)
Hallo, habe gerade mit meinen alten Buntstiften beim Basteln gezeichnet und auf einmal kam mir die Frage in den Sinn, ob es diese Stifte wohl noch gibt und so bin ich auf dieser Seite gelandet. Meine Stifte sind „KREUZER COMBIBLIFT“. Es ist immer wieder toll sie zu nutzen, da man keinen Spitzer braucht und sie auch mit Wasser vermalbar sind. Schade das es sie nicht mehr zu kaufen gibt.
Da haben Sie ja noch einige kleine Schätze! Seit BLIFT hat sich aber viel getan, so dass sich Alternativen finden lassen müssten. Mir fallen zwar spontan keine mechanischen Stifte mit wasservermalbaren 1,2-mm-Farbminen ein, aber vielleicht wäre ja der Pilot Color Eno interessant, auch wenn er eine 0,7-mm-Mine hat (zur Wasservermalbarkeit kann ich jedoch nichts sagen).
Als Kind hatte ich natürlich auch mehrere Blift – vor allem wegen der Gummikappen waren sie bei uns an der Schule beliebt. Meine liebste Gummikappe war das Kamel, meins war schwarz, ein Schulkamerda hatte es auch in gelb. Seit längerer Zeit suche ich nun dies Kamel-Gummikappe. Vielleicht gibt es ja einen Tip, wo ich die finden könnte. Viele Grüße Norbert
Norbert, danke für Ihren Kommentar und die Erwähnung der Kamels! Ich meine, mich an dieses erinnern zu können, hatte aber keines; leider weiß ich auch nicht, wo man noch eines finden könnte.